Die 95-Jährige Künstlerin Sibylle Boden-Gerstner stellt ihren „Lebensbogen“ in Berlin aus.
Als wir vor knapp drei Jahren ein Portrait über das bewegte Leben der heute 95-Jährigen Malerin, Autorin und Konstümbildnerin Sibylle Boden-Gerstner in der Fräulein brachten, bekamen wir ungewöhnlich viele Leserbriefe und Facebook-Nachrichten von euch. Sibylle hatte einen Nerv getroffen. Als Jüdin zweiten Grades in Breslau aufgewachsen floh sie vor den Nazis nach Paris um dort gewissermaßen als Malerin im Untergrund zu leben.
Kurz vor der Befreiung kehrte sie mit ihrem Mann zurück nach Berlin und erlebte dort die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges. In der DDR gründete sie die erste anspruchsvolle Frauen- und Modezeitung. Sie trug ihren Namen: die Sibylle. Die ganze Geschichte könnt ihr hier nachlesen.
Ab morgen Abend wird in der Salongalerie Die Möwe in Berlin-Mitte eine Hommage an Sibylle Boden-Gerstners malerisches Werk gezeigt. Arbeiten, die von der Bombadierung Dresdens bis hin zu filigranen Kostümentwürfen reichen und eine Biographie erleben lassen, wie sie wohl nur das 20. Jahrhundert schreiben konnte. Erlebenswert!
Sibylle Boden-Gerstner, Lebensbogen, Vernissage 21. Januar 2016 von 18.00 bis 21.00 Uhr, vom 22. Januar bis 27. Februar. Salongalerie Die Möwe, Auguststraße 50b, 10119 Berlin.
Foto: Sibylle Boden-Gerstner, fotografiert von Deborah Mittelstaedt
Bild 1: Bombennacht Dresden, Sibylle Boden-Gerstner
Bild 2: Die Woge, Sibylle Boden-Gerstner
Bild 3: Kostüm Reither, Sibylle Boden-Gerstner
Bild 4: Kostüm Salon, Sibylle Boden-Gerstner
Bild 5: Paar Paris, Sibylle Boden-Gerstner
Bild 6: Roter Mohn, Sibylle Boden-Gerstner