Im Rahmen seiner „Innovator Series“ stellt Luxus-Onlinehändler Matchesfashion.com nun die nächste Runde junger Designer vor. Mit dem Programm engagiert sich das Unternehmen für innovative und wegweisende Talente aus der Modebranche. Dieses Mal liegt der Fokus auf Designern, die die Menswear der aktuellen Frühjahrssaison 2020 neu aufmischen.
Meet The Innovators
Adish
Adish ist hebräisch für „apathisch“ und eher ironisch zu verstehen, denn das Streetwear Label aus Tel Aviv hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Nahen Osten bedeutend zu verändern. Mit der Eröffnung eines Workshops im Flüchtlingslager Dheisheh ermöglichen die Gründer Eyal Eliyahu und Amit Luzon 50 palästinensischen Frauen faire Arbeitsbedingungen und fördern die traditionelle Kreuzstich-Tatreez-Stickerei der Region, die während des Krieges zunehmend ausstarb. Die beiden verbinden die Handwerkskunst aus dem Nahen Osten mit High-End-Streetwear. Das Ergebnis sind T-Shirts und Trackpants mit besonderen Stickdetails.
Bianca Saunders
Bianca Saunders ist eine junge Menswear-Designerin, die sich durch Kleidung mit Identitäten und ihrem eigenen kulturellen Hintergrund auseinandersetzt. Als Absolventin des Londoner Royal College of Art fordert sie in ihren Kollektionen die Hyper-Männlichkeit heraus und beschäftigt sich damit, was es bedeutet, ein British West Indie im heutigen London zu sein. Aus dieser Perspektive heraus kreiert sie klare und minimalistische Stücke mit schweren, drapierten Stoffen. Zu den Key-Pieces gehören gerüschte Hemden, Nylonhosen und außergewöhnliche Schnitte.
Alister Mackie
Alister Mackie ist nicht nur bekannt als Kreativdirektor von AnOther Man, sondern auch für seinen persönlichen unnachahmlichen Stil. Seinen jahrelangen Erfahrungsschatz in der Modebranche nutzt er nun, um eine exklusive Hemden Capsule Collection für Matchesfashion.com zu kreieren. Nach Abschluss seines Masters an der Central Saint Martins gestaltete er Kampagnen für Louis Vuitton, Prada und Christian Dior und hat seine Finger bei einer Vielzahl bekannter internationaler Modetitel im Spiel. Seine Arbeit ist vor allem von Romantik und Nostalgie geprägt. Kein Wunder also, dass man in der Kollektion zahlreiche Barock-Prints mit Leoparden, Schmetterlingen und gerahmten Porträts findet.
Boramy Viguer
Nach seiner vierjährigen Ausbildung unter Lucas Ossendrijver bei Lanvin, gründete der Pariser Designer Boramy Viguer 2017 sein eigenes Label. Schnell feierte ihn die Industrie für seine starken Silhouetten und die geschickten Kombinationen von unterschiedlichsten Materialien. Er nimmt klassische Sportswear-Elemente, wie dicke Reißverschlüsse, elastische Verschlüsse und übergroße Kapuzen und verbindet sie mit klassischer formaler Herrenmode und verleiht ihr so Modernität.
Casablanca
Als Ausgangspunkt für seine Kollektionen stellt sich Kreaitvdirektor Charaf Tajer einen relaxten Mann in entspannter Umgebung nach einem harten Workout vor. Inspiriert von seinem beruflichen Hintergrund in der Architektur und seinem Reise- und Partylifestyle verleiht er seiner Kleidung eine gewisse Extravaganz und Unverfrorenheit. Seine Kollektionen beinhalten eine Auswahl an maßgeschneiderten Hemden und Hosen, aber auch Stücke, die eher an Freizeitkleidung angelehnt sind. Alle vereinen Pastelltöne mit faszinierenden Mustern und halten damit, was der Name „Casablanca“ verspricht.
Eckhaus Latta
Die New Yorker Designer Mike Eckhaus und Zoe Latta fanden sich auf der Rhode Island School of Design und gelten als Vorläufer einer neuen Generation von Underground-Labels, die die New Yorker Fashion Week neu definieren sollen. Das Label wurde 2013 gegründet und ist seither für seinen Bezug zur Kunstszene, gewagte Kombinationen von Materialien und seiner kreativen Auseinandersetzung mit Körperproportionen und Gendern bekannt geworden. Zu den Key-Pieces ihrer neuen Kollektion gehören handgefärbte Shirts aus Seidenbrokat, recycelte Sweater aus Baumwolle und weite Jeans.
GmbH
GmbH wurde 2016 vom Designer Serhat Isik und dem Fotografen Benjamin Alexander Huseby in Berlin gegründet. Sie bezeichnen sich als Kollektiv, das Restposten von Stoffen verwendet, die sonst verstauben oder weggeschmissen werden würden und verarbeiten auch sonst hauptsächlich recycelte oder biologisch hergestellte Materialien. Die Inspiration für ihre provokante Ästhetik ziehen die beiden aus vielerlei Quellen. Vom Klimawandel über die Berliner Clubszene bis hin zu interkultureller Kunst und robuster Arbeitskleidung. Mit ihren Kollektionen promoten die beiden Inklusivität, Diversität und Humanität.
Ludovic de Saint Sernin
Bevor der französischer Designer Ludovic de Saint Sernin sein eigenes Label gründete, dass 2016 in die engere Wahl des LVMH Preises kam, arbeitet er bei Balmain. Sein minimalistischer Stil gilt als gender-fluid. Aus ihm lassen sich zahlreiche subtile popkulturelle Anspielungen von Ballett bis Erotika lesen. Saint Sernins Kollektionen basieren vor allem auf seinen eigenen Lebenserfahrungen, aber auch den amerikanischen Fotografen Robert Mapplethorpe bezeichnet er als eine seiner Inspirationsquellen. Typisch für ihn sind Schlaghosen und lockere Shirts, aufgewertet mit Elementen wie Denim oder Leder.
Marine Serre
2017 gewann Marine Serre den LVMH Preis für ihr gleichnamiges Modelabel. Gegründet hat sie es, als sie noch bei Balenciaga arbeitete, was neben Maison Margiela, Alexander McQueen, Dior und weiteren nur eines der prestigeträchtigen Modehäuser ist, für die sie in ihrer Karriere arbeitete. Mit ihrem Label behält die französische Designerin strikt die Umwelt im Blick. Seit 2018 verwendet sie nur recycelte Produkte, sowie High-Tech-Stoffe als Basismaterialien für ihre Kleidung. Serre kombiniert ausgefallene Active-Wear mit einer von der Couture inspirierten Sensibilität und schafft damit einen sehr futuristischen Stil. Hier findet man gewagte Farbkombinationen, unerwartete Texturen und ausgefallene Silhouetten.
Namacheko
Dilan und Lezan Lurr sind die Namen hinter dem belgischen Kult-Label Namacheko. Modedesign brachten sie sich selbst bei und gründeten schließlich ihre eigene Brand 2017. Geboren wurden die Geschwister im Irak, aufgewachsen sind sie in Schweden. In ihren Kollektionen verschmelzen sich ihre kurdischen Wurzeln mit ihrer Europäischen Erziehung. Das Ergebnis sind klare Linien und verstreute kulturelle Einflüsse, die verschiedene Identitäten, Kulturen und humanitären Bedingungen widerspiegeln. In der Kollektion findet man zurückhaltende Silhouetten in unerwarteten Materialien, klassische Schneiderei mit einem androgynen Twist und sehr persönliche Motive, die herzergreifende Geschichten transportieren.
Phipps
Als ehemaliger Menswear-Designer für Dries Van Noten und Marc Jacobs startet Spencer Phipps nun mit seinem eigenen Label durch. Dabei nimmt er seine Verantwortung der Umwelt gegenüber sehr ernst und legt Wert auf eine nachhaltige Produktion. Sein Sortiment umfasst High-End-Produkte im natürlichen Farbspektrum, die aus Bio-Baumwolle und recycletem Nylon gefertigt sind. Allesamt sind sie an Sportswear und Arbeitskleidung angelehnt. Die umweltbewussten Stücke sind außerdem von seiner Kindheit in San Francisco inspiriert, in der seine Mutter nicht müde wurde ihm ans Herz zu legen, wo unsere Nahrung, sowie auch Materialien für Kleidung herkommen und in der die Menschen sich sehr locker kleideten.
Y/Project
Seit Abschluss seines Studiums an der Royal Academy in Antwerpen 2013 leitet Glenn Martens das Pariser Modelabel Y/Project und bringt unterschiedlichste Referenzen, wie Goth und einfache Streetwear, zusammen. Diese wilde Kombination aus unterschiedlichen Stilen und Konzepten prägt den Charakter der Marke und macht sie zu einem der größten neuen Player in der Pariser Modeszene. Die Stücke – vom gewagten T-Shirt über dekonstruierte Sweater, Jacken und Hosen – überschreiten klassische Genderrollen und sorgen für grenzenlose Vielseitigkeit.
Bilder: Matchesfashion.com PR
Text: Ann-Kathrin Lietz