Liebling des Tages: Das Kaschmir-Label Chinti & Parker aus London

vor 9 years

Anna Singh und Rachael Wood sind die Macherinnen hinter dem Label Chinti & Parker, das uns seit einer Weile schon durch seine kuschlig weichen Kaschmir-Basics und Blickfang-Motive auf Sweatern aufgefallen ist.

Diesen Frühjahr und Sommer haben Anna und Rachael außerdem luftig-schlichte Sommerkleider und Röcke entworfen, die der Inbegriff für Leichtigkeit und Unbeschwertheit sein könnten. Wir haben Anna zu ihrem Label, Kaschmir und ihrem Wohn- und Arbeitsort London befragt.

Wie kam es zu der Entscheidung mit deiner Cousine Rachael ein Label zu gründen?
Bevor wir unser Label 2009 launchten, habe ich für Pout Cosmetics und Rachael for Browns Fashion in London gearbeitet. Ich habe Pout Cosmetics dann verkauft und Rachael bei Browns gekündigt. Wir waren zufällig beide zum gleichen Zeitpunkt ohne Verpflichtungen, so dass wir gemeinsam ein neues Projekt angehen konnten. Wir verstehen uns sehr gut, haben beide immer amerikanische Basic-Marken von höherer Qualität geliebt, so dass wir auf die Idee kamen unsere eigene Sammlung an Basics zu schaffen, jedoch mit ein wenig mehr Details und europäischem Flair.

Worin unterscheidet sich Chinti & Parker von anderen Kaschmir-Labels?
Wir fügen der Marken-DNA eine gewisse Portion Spaß und Persönlichkeit bei, es gibt stets einen Twist oder ein unerwartetes Detail zu sehen oder fühlen. Wir haben beispielsweise verschiedene Strickmuster in einem Sweater vereint sowie bunte Garne und ein CP-Zeichen in vielen der Teile. We arbeiten auch stets auf Basis einer Primärfarben-Palette und vereinen unsere zur Signatur gewordenen Neutralfarbtöne mit kräftigen Nuancen in jede Kollektion mit ein.

Wo bezieht und produziert ihr eure Kaschmirkleidung?
Wir beziehen unsere Kaschmirwolle aus der Mongolei und Nordchina, dort leben die Hycrus-Ziegen und kommen die feinsten Kaschmirgarne her. Dann wird die Wolle nach Italien gesandt und zu Garnen gespult. Daraufhin werden die Garne in einer familienbetriebenen Fabrik auf Mauritius zu Kaschmirpullovern verarbeitet.

Fräulein Chinti & Parker Frühjahr/Sommer 2016

Kaschmir bildet die Basis eurer Kollektionen, wie geht ihr damit bei Frühjahr/Sommer-Kollektionen um? Im derzeitigen Lookbook sind auch Sommerkleider zu sehen. Welche Rolle spielt eure Zielgruppe dabei?
Wir behalten Kaschmir-Sweater auch in Frühjahr/Sommer-Kollektionen bei, lediglich mit einem leichteren Garn. Für die heißeren Monate verwenden wir auch einen Seiden-Kaschmirgarn  für die  Strick-Pieces. Neben dem Strickfokus nehmen Schnitte eine zunehmend größere Rolle in unseren Kollektionen ein . Insbesondere unsere Sweater und T-Shirts finden großen Anklang bei einem bestimmtem Typ Frau, der mühelose, lässige Luxuskleidung mit Twist zu schätzen weiß. Dementsprechend versuchen wir diesem Typ Frau mehr Optionen in ihrem Kleiderschrank zu schaffen.

Fräulein Chinti & Parker Frühjahr/Sommer 2016-1

Woher bezieht ihr eure Inspirationen, welche Grundlage für die Motive auf euren Sweatern sind?
Wir denken dabei größtenteils an Motive, die das übergreifende Thema unserer Kollektion am besten widerspiegeln und dabei auch ansehnlich sind. In unserer aktuellen Frühjahr/Sommer-Kollektion haben wir beispielsweise Anker passend zum Marine-Thema oder Äpfel entsprechend des akademischen Leitmotivs der vergangenen Kollektion gewählt.

Welche sind eure persönlichen Lieblingsteile der aktuellen Frühjahr/Sommer-Kollektion?
Der Breton Trim Sweater aufgrund seines Materialmix, das Pintuck Straight Kleid aufgrund seiner unbeschwerten Tragbarkeit und die Low Contrast Trim Trainers für ihre Vielseitigkeit.

Fräulein Chinti & Parker Breton Trim Sweater Low Contrast Trim Trainers

Was empfiehlt Ihr euren Kundinnen mit Kaschmirkleidung, vor allem während der Sommermonate, zu tun?
Kaschmir bedarf eine sorgfältige Aufbewahrung für eine lange Lebensdauer. Kaschmir sollte möglichst in einer Schublade oder einer Aufbewahrungskiste verstaut werden mit Zedernholzbällen oder Lavendelsäckchen. Lavendel und Zedernholz sind die besten Mittel gegen Motten, sie mögen den Geruch ganz und gar nicht.

Wie ist es in London zu leben? Was vor allem gefällt euch an London?
Ich liebe London. Entgegen der Erwartungen ist London eine großartige Stadt für Familien und eine ausgewogene Work-Life-Balance, soweit dies Großstädte erlauben. Vor allem gefallen mir die abwechslungsreichen Orte, da London ein großer Zusammenschluss an kleinen Vierteln ist. Jedes Viertel hat seinen eigenen Vibe, hier findet jeder etwas Passendes für sich.

Wie sieht euer Alltag in London aus?
Es ist vor allem ein endloser Wettkampf Arbeit und Familie, ich habe drei Kinder, unter einen Hut zu bekommen. Ich gehe sehr praktisch an die Dinge heran, was durchaus eine Herausforderung darstellen kann. Falls ich mir doch eine persönliche Auszeit gönnen kann, mache ich entweder Yoga, lese oder gucke eine neue Netflix-Serie.

Kannst du uns ein paar Tipps zum Essen, Trinken und Ausgehen nennen in London?
Für einen Snack zwischendurch solltet ihr unbedingt einen Burger im Patty and Bun in Marylebone oder mexikanisch in der Taqueria in Notting Hill essen gehen. Eine schickere Option wäre das Launceston Place in Kensington. Der Rumpus Room im Mondrian Hotel an der Themse ist eine herausragende Bar für einen Drink mit toller Aussicht.

Wie lauten eure Pläne für die zweite Hälfte des Jahres 2016?
Herbst/Winter 2016 ist eine wichtige Saison für uns, da wir zum ersten Mal eine Kollektion mit unserer neuen Designerin Florence Salazar, die zuvor bei Sonia Rykiel und Valentino tätig war, entworfen haben. Hinzu werden wir uns vorrangig unserer Capsule Collection, die wir exklusiv für Net-a-Porter herausbringen und den Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter-Kollektionen 2017 widmen.

Bilder: PR

Interview

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