Das Berliner Interior-Label Objekte unserer Tage designt hochwertige und ausgewählte Möbelstücke mit besonderen Funktionen, die sich durch traditionelles Handwerk und puristische Formen auszeichnen. Entwickelt, designt und hergestellt werden die Interior-Stücke allesamt in Deutschland. Die Kollektionen des Design-Trios sind minimalistisch, klar und spielen mit besonderen Details und architektonischen Proportionen.
Interview: Objekte unserer Tage
Fräulein: Man spürt eine zunehmende Sehnsucht nach traditioneller Handwerkskunst und ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Qualität – weg von Massenproduktionen und kommerziellen Einrichtungshäusern. Etwas, das man auch bei OBJEKTE UNSERER TAGE spürt. Sind das Themen, mit denen ihr euch seitjeher beschäftigt habt?
Christoph Steiger: Das ist ein Trend, über den wir uns sehr freuen. Für uns war immer klar, dass zeitgemäßes Wohnen etwas mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Bei der Herstellung unserer Möbel setzen wir auf effiziente Prozesse und kurze Transportwege. Unsere Materialien sind zertifiziert und nachhaltig angebaut bzw. hergestellt und verarbeitet. Die Menschen, die in der Produktion an unseren Objekten beteiligt sind, werden fair entlohnt und sind keine gesichtslosen Arbeiter für uns. Nachhaltigkeit heißt aber auch Designs zu bieten, die physischen und ästhetischen Vergänglichkeiten trotzen. Und um diese Haltbarkeit sicherstellen zu können, müssen die verwendeten Materialien eine gewisse Qualität besitzen. Es geht unserer Ansicht nach aber nicht um Verzicht auf etwas, sondern die Lust daran, sich an durchdachtem Design und erstklassiger Qualität lange zu erfreuen.
Wodurch zeichnet sich hochwertiges und nachhaltiges Design von heute aus?
Hochwertiges Design ist modern, aber nicht modisch, funktional und voller Emotion.
Was sollte ein Möbelstück verkörpern und mitbringen?
Jedem Möbelstück ist eine bestimmte Funktion inhärent. Ein Stuhl dient als Sitzplatz, an einem Tisch arbeitet oder isst man. Interessant wird es aber, wenn Möbel zusätzlich etwas auslösen. Wir wünschen uns, dass man sich an unseren Möbeln erfreut und sie den Alltag angenehmer und das eigene Heim schöner machen.
Viele Designer lagern ihre Produktionsstätte ins Ausland aus. Die Möbelstücke von OBJEKTE UNSERER TAGE werden in Deutschland hergestellt. Was hat euch zu dieser Entscheidung geführt?
Wir haben unverrückbare Ansprüche an die Qualität unserer Produkte und schon in einem sehr frühen Stadium von OBJEKTE UNSERER TAGE, bei der Entwicklung unserer Designs, haben wir in Deutschland die richtigen Partner für die Realisierung gefunden. Made in Germany ist für uns ein Garant dieses Qualitätsversprechens. Außerdem mögen wir den kurzen Draht zur Fertigung. Unsere Möbel kommen nicht mit dem Container aus Fernost. So können wir schnell und flexibel Sonderwünsche erfüllen. Unsere Kunden wissen das sehr zu schätzen.
Eure Möbelstücke tragen allesamt interessante Namen, wie NEUMANN oder SCHULZ. Die Möbelstücke wirken dadurch sehr einzigartig und personalisiert, so als würde jedes einzelne Exemplar eine eigene Geschichte erzählen. Woher kommen die Inspirationen für die Designs und die dazugehörigen Namen?
Genau das war unsere Idee: mittels dieser sprechenden Namen den Charakter des Objekts zu unterstreichen. Bei unseren ersten Produktfamilien haben wir uns deshalb bei den weitverbreitetsten Familiennamen in Deutschland bedient. Deshalb heißt unser Tisch MEYER oder der Stuhl SCHULZ.
Die Inspiration für die Designs ist davon unabhängig und von Objekt zu Objekt sehr verschieden. Bei dem FISCHER Regalsystem steht beispielsweise die Funktion im Vordergrund. Flexibilität und Einfachheit in Funktion und Form haben uns hier geleitet. Für den Entwurf unseres neuen Loungesessels TAKAHASHI dagegen hat sich Anton von der Kultur und der Handwerkstradition Japans inspirieren lassen. Man erkennt im Profil etwa die Anlehnung an die bekannten Geta-Schuhe.
Eines eurer neuesten Produkte ist der Tisch NEUMANN, ein Spiel aus Funktionalität und Architektur. Würdet ihr sagen, die Designs von Objekte unserer Tage sind ebenso als eine Art Kunstwerk zu verstehen?
Die Möbel unserer Kollektion sind nicht als Kunstwerke gedacht, sondern dienen in erster Linie dazu, einen bestimmten Nutzen zu erfüllen – und sei es nur ein ästhetischer. Kunst darf und muss vielleicht freier sein, folgt einem anderen Zweck. Dennoch haben unsere Objekte, wie eben der von dir genannte NEUMANN, oftmals etwas sehr skulpturales und wecken Emotionen, so dass man doch von einem Kunstwerk sprechen kann.
Wenn es nach euch ginge, sollten die Einrichtungsstücke einer Wohnung aufeinander abgestimmt sein oder ist das Spiel mit verschiedenen Stilen erlaubt, etwa Vintage kombiniert mit Contemporary?
Das eine schließt das andere nicht aus. Ich finde es immer richtig, verschiedene Stile miteinander zu kombinieren. Erst die Kombination macht ein Zuhause spannend.
Gibt es Materialien, mit denen ihr besonders gerne arbeitet? Wenn ja, welche sind das und wodurch zeichnen sich diese aus?
Wir arbeiten gerne mit Holz. Es ist einerseits ein sehr natürliches Material, das eine Grundwärme ausstrahlt. Man berührt es gerne, es verströmt Behaglichkeit und ist vertraut. Andererseits ist es ein sehr belastbares Material, das gleichzeitig erlaubt, sehr graphische, harte Formen zu gestalten. Ein schönes Beispiel für dieses Zusammenspiel ist der Loungesessel TAKAHASHI.
Gibt es Pläne bzgl. zukünftiger Kooperationen?
Absolut, aber darüber reden wir, wenn es spruchreif ist.
Beitrag: Alina Amato
Bilder: Objekte unserer Tage