Spielen ja, Verantwortung nein? Rollenbilder halten sich hartnäckiger als gedacht. Was macht eigentlich eine gute Vater-Kind-Beziehung aus? Wir haben ein paar spannende Artikel zum Thema “Papa” gesammelt.
Fräuleins Leseempfehlungen zum Wochenende
Du kennst mich doch überhaupt nicht
Er war häufiger fort, als dass er zu Hause bei uns in Johannesburg war. Wenn er heim kam zu meiner Mutter, meiner Schwester und mir, tanzte ich mit ihm vor Freude im Wohnzimmer, während John Lee Hooker laut aus den Boxen sang. Mein Vater und ich, wir beide lieben Musik und hörten uns, wenn er zu Hause war, gemeinsam alles Mögliche an, von Moby bis zu den Butthole Surfers. Oder aber ich hörte seinen Geschichten zu. Ich erinnere mich nicht mehr daran, was er erzählt hat, nur an den beruhigenden Klang seiner Stimme. Von Rebecca Malherbe.
Doch, doch, der Papa schafft das!
Früher habe ich meinen Freund immer reflexhaft verteidigt, habe dann aufgezählt, was er alles tut und gut kann. Heute sage ich auf „Schafft er das?“ nur noch Ja. Weil es echt ermüdend ist, wenn alle immer davon faseln, wie wichtig Gleichberechtigung gerade in der Kindererziehung ist, aber dann keiner wahrhaben möchte, wenn sie stattfindet. Aber doch, das gibt es längst: Väter, die alles bewältigen, die Brei kochen und auf dem Spielplatz rumklettern. Und das rüttelt auch gar nicht am Mütterbegriff, an den (emotionalen) Kernkompetenzen, die damit verbunden sind. Nur: Der Vater kann sie eben genauso haben. Von Anna Eube
Papi, der Ernährer. Spätestens seit der Einführung von Elterngeld und Vätermonaten wird über die neuen Väter diskutiert. Sie wickeln, füttern und bespaßen ihre Kinder. Sie sind engagiert und interessiert. Doch in Wahrheit sind die Rollenmuster hartnäckiger als gedacht. Nach wie vor sehen sich die meisten Männer hauptsächlich als Ernährer ihrer Familie. Themenseite auf Spiegel Online.
The Complex Roots of My Relationship With Food and My Dad
There are different lenses through which to view my father’s avocado email. One might suggest he is a gem of a man: so communicative, so helpful, so clearly looking forward to the visit, the lunch, the appetizers! Another might suggest his relationship to his family and to food are deeply pathological and should be investigated further. Auf Man Repeller.
Mein Freund hat einen elfjährigen Sohn, der bei der Mutter aufwächst, aber in den Ferien bei ihm ist. Dann lässt mein Freund ihm leider alles durchgehen. Egal, ob der Junge sich weigert, Gitarre zu üben, beim Wandern den Rucksack zu tragen, oder ob er ein Eis möchte: Am Ende kriegt immer er seinen Willen. Der Vater sagt viel zu selten Nein. Mich nervt das, aber soll ich mich einmischen? Auf Süddeutsche.de