Wie Frida Giannini auf einmal wieder Colourblocking zurückbrachte.
Fashion Flashback: Gucci Spring 2011
Lady Di saß 1992 in einer roten Jacke mit violettem Rock und gleichfarbigen Pumps alleine auf der Marmorbank vor dem Taj Mahal. Die Prinzessin war an diesem Tag nicht in Begleitung ihres Mannes, da dieser woanders einen Speech halten musste. Vier Jahre vor der Scheidung des Ehepaares hielt Diana alleine vor dem Tempel die royale Stellung. Viele Zeitungen wundern sich darüber, dass der britische Prinz seine Frau für ein solch offizielles Foto alleine lässt. Das Outfit von Diana spielte jedoch dabei, wie in offiziellen Auftritten üblich, eine tragende Rolle: Diana entfernt sich vom jungfräulichen weiß sowie vom klassischen dunkelblau und schwarz, die ihre königliche Garderobe normalerweise prägen.
Mit dieser Form von Colourblocking begann Frida Giannini, Chefdesignerin von Gucci, ihre Spring 2011 Show für Gucci. Acht Looks mit vibrierenden Farbtönen, in ihrer Stärke vereint, erinnerten an die Looks der späten 70er Jahre besonders aus den Fotos von Guy Bourdin und David Bailey bekannt. Kummerbund-ähnliche goldene Gürtel auf Haremshosen aus Leder kombinierte die Italienerin mit goldenen Sandalen. Die Looks waren stark, aber vor allem stärkend. Wie Dianas Auftritt symbolisieren sie diese Kraft, die ein Kleidungsstück einer Person verleihen kann. Die restlichen Outfits waren von Crochet-Elementen im Berber-Stil dominiert, eine Hommage an Marrakech wie die Designerin in ihren Shownotes erklärte. Bei der Farbauswahl hat diese Stadt sicher auch ausschlaggebend agiert.
Auch die daraus resultierende Kampagne war stark. Karmen Pedaru, Joan Smalls und Hailey Clauson verkörpern auf den Bildern vom Fotografenduo Mert & Marcus die Vision von Giannini, mit maximaler Sättigung und Posen, die noch aus Tom Fords Zeiten beim Label stammen.
https://www.youtube.com/watch?v=oaulG2YOHx0&t=32s&frags=pl%2Cwn