Jedes Jahr im Januar und Juli präsentiert sich Berlin als Modemetropole. Die Winterausgabe der halbjährlichen Fashion Week findet diese Woche statt. Bis einschließlich dem 22. Januar zeigt die Hauptstadt neue Entwürfe junger sowie bekannter Designerinnen und Designer aus Deutschland.
Fräulein wird euch die kommenden Tage mit Berichterstattungen versorgen, von sorgfältig ausgewählten Schauen, Präsentationen und Messen. Auf einige Labels sind wir besonders gespannt. Wird Marina Hoermanseder in ihrer neuen Kollektion wieder ihre unverkennbaren und charakteristischen Schnallengurte verwenden oder vielleicht die verspielten Blumenstickereien aus der kommenden Frühjahrskollektion? Welche Celebrities konnte Lala Berlin diese Saison für sich gewinnen? Wieder vorrangig deutsche Jungschauspielerinnen? Wie wird die von Perret Schaad angekündigte, ungewöhnliche Location aussehen? Kann die Kölner Designerin Louise Friedländer mit ihrer zweiten Kollektion ebenfalls überzeugen? Und welche coolen Streetwear-Brands gibt es auf der Bright zu entdecken? Neben den neuen Kollektionsstücken, ist es natürlich auch interessant zu beobachten, von welchen Trends sich die Einkäufer und Besucher auf Messen wie der Seek oder Premium inspiriert zeigen.
Jede Saison gibt es dennoch Diskussionen zu ähnlichen Problemstellungen, Lösungsansätzen und Fazite. Nach wie vor wird Berlin als Austragungsort deutscher Modeneuheiten, bis auf einige wenige Ausnahmen, in der internationalen Fashionwelt noch immer nicht richtig wahrgenommen. Zwei wichtige Entwicklungen konnten wir über die letzten 9 Jahre, seit der Erstaustragung, feststellen. Zum einen begann als und bleibt die Mercedes-Benz Fashion Week Berlin ein vorrangig nationales Event und zum anderen beschert die weiteranhaltende hohe Fluktuation der zeigenden Labels von Saison zu Saison dem Event einen stagnierenden Ruf, der ohne solide ernstzunehmende Basis nicht ausbaufähig ist. Wird die Austragung diese Woche das Ruder möglicherweise umreißen? Von Saison zu Saison ist es umso spannender, zu sehen, wie sich die deutschen Modedesigner in der internationalen Fashionszene versuchen einen Namen zu machen.
In den kommenden Tagen zeigen wir euch unsere persönlichen Eindrücke und Momente.
Openerbild: Bobby Kolade, Marina Hörmanseder, Perret Schaad
Bild 1: Louise Friedländer, Spring/Summer 2016
Bild 2: Marina Hoermanseder by Stefan Kraul, Spring/Summer 2016
Bild 3: Augustin Teboul by Trevor Good, Spring/Summer 2016