Fräulein: Wie ist es zu Blanche gekommen?
Mette & Melissa : Wir beide lieben Denim und haben schon an nachhaltigen Strategien gearbeitet, bevor wir Blanche ins Leben riefen. Trotzdem hatten wir beide das Gefühl, dass ein Mangel an moderner und nachhaltiger Frauenbekleidung besteht. Wir wollten verschiedene Arten der Gestaltung und Produktion aufzeigen. Blanche wurde von Anfang an auf dem Fundament der Nachhaltigkeit gebaut – das war für uns keine Wahl, es war ein Muss!
Fräulein: Als nachhaltiges Label eröffnet ihr in Kopenhagen die Fashion Week. Wieso ist das so besonders und warum passiert das gerade in Kopenhagen und nicht in Paris?
Mette & Melissa: Wir sind hier generell sehr fokussiert auf das Thema. Es betrifft nicht nur die Kleidung, die wir tragen, sondern auch das Essen, das wir essen, den Wein, den wir trinken – einfach die Art und Weise, wie wir leben. Vielleicht weil wir Skandinavier*innen, zumindest im Vergleich zu den Pariser*innen, näher an der Natur leben. Oft sind diese, ohne das negativ zu werten, sehr stolz auf ihre Esskultur, ihre Geschichte und Tradition. Wir denken, dass wir in Skandinavien eine etwas modernere und neuere Denkweise haben, als vielleicht im traditionsbewussten Paris oder den meisten anderen Orten.
Fräulein: Bemerkt ihr ein steigendes Interesse an nachhaltiger Mode?
Mette & Melissa: Wir haben definitiv das Gefühl, dass das Bewusstsein jetzt viel stärker ist. Und das sowohl beim „Citygirl“ als auch beim Endverbraucher. Mittlerweile geht es stärker um einen nachhaltigen Aspekt, als noch vor zwei Jahren. Es gibt viel mehr Verbraucher*innen, die zwar weniger einkaufen, dafür aber viel bewusster. Sowohl in Bezug auf die Qualität als auch in Bezug auf die Herstellung und den fairen Handel der Textilien.
Fräulein: Wie verbindet ihr dabei euren Qualitätsgedanken mit Stil?
Mette & Melissa: Wir haben auf jeden Fall keine Angst davor etwas falsch zu machen. Es ist vor allem wichtig, dass wir etwas tun und nachhaltige Wege gehen. Dabei versuchen wir die Dinge greifbar zu machen und etwas Positives zu erschaffen. Zum Beispiel haben wir mit Denim einen sehr klassischen Stoff gewählt, der vor allem als „Five Pocket“-Jeans seinen Weg in die Kleiderschränke findet. Wir versuchen, neue Wege zu schaffen ihn modern zu stylen und gleichzeitig klassische, nachhaltige Mode zu entwerfen, an der man lange Freude hat. Wir haben damit einen sehr politischen Gedanken in unserer Kleidung verarbeitet und machen das Thema in gewisser Weise weniger schwer. Alle können sich über die Herstellung der Kleidung bei uns informieren und dabei lernen, wie ein besserer Produktionsweg aussehen kann.