Der Designer präsentiert seine neue Spring/Summer ’19 Kampagne.
Balmain: Geht es wirklich um Mode?
Die neue Spring/Summer 2019 Kampagne von Balmain soll eine Hommage an Janet Jackson und die Musik der 90er Jahre darstellen. Der Balmain-Chefdesigner Olivier Rousteing umgreift mit seinen Händen die nackte Brust des Kampagnen-Models Cara Delevingne und ahmt somit Janet Jacksons “Rolling Stone” Magazine Cover, das 1993 von Patrick Demarchelier geschossen wurde, nach. Wie Rousteing dem “W”-Magazin erklärte, solle die Kampagne Bezug auf die legendären Albencover der 90er nehmen und die Zusammenkunft von zwei Hautfarben visualisieren. Bei der Rolling Stone Version hatte der damalige Partner der Popikone Rene Elizondo Janets Brust umfasst. Olivier Rousteing will mit seiner Kampagnen-Variante des Schwarz-Weiß-Fotos an die Musik und Ästhetik der 90er erinnern. Außer der Hose des 26-jährigen Models steht jedoch kein weiteres Kleidungsstück im Fokus der Kampagne.
Auch wir wurden wie Rousteing von der Ästhetik dieses bedeutenden Pop-Jahrzehnts und Janet Jacksons Musik geprägt. Dennoch ist es nicht allzu verständlich, wieso neben diesem besagten Foto nicht auf den anderen Kampagnenbildern die Kollektion des Designers zu sehen ist. Die Balmain-Kollektion gerät durch die vermeintliche Selbstdarstellung des Designers, die von dem Fotografen Dan Beleiu festgehalten wurde, irgendwie in Vergessenheit. Es ist zwar in der Mode gang und gäbe, mit einer Kampagne ein gewisses Gefühl vermitteln zu wollen, statt die Kollektion für sich sprechen zu lassen. Aber im Vergleich zur erfrischenden Frühjahrskampagne von Bottega Veneta, in der auch mehr nackte Haut als Kleidung zu sehen war, wirkt diese Selbstinszenierung des Balmain-Kreativdirektors nicht wirklich authentisch.
https://www.instagram.com/p/BtRsiLelRsk/
Text: Yamur Cellik
Bilder: Instagram