Vom 26.-30.09. öffnet die Hauptstadt ihre Tore zu zeitgenössischer Kunst: die Berlin Art Week geht in die siebte Runde.
Ausstellungstipp: Berlin Art Week
Auf dem Programm stehen neben zahlreichen Ausstellungseröffnungen und Kunstmessen auch Künstlerfilme, Performances, Preisverleihungen und diverse Sonderveranstaltungen. Zwei Kunstmessen, 15 Museen und Ausstellungshäuser, zwei Kunstvereine, ein Theater, 11 Berliner Privatsammlungen und 20 Projekträume sind involviert. Die beiden Kunstmessen Positions Berlin Art Fair und art berlin beispielsweise, finden in diesem Jahr erstmals in den Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof statt. Einen besonderen Auftakt stellt der European Month of Photography 2018 dar, dessen Opening Days bei C/O Berlin eines von vielen Highlights der Berlin Art Week ausmachen. Einzelne Kunstprojekte werden außerdem im öffentlichen Raum der Stadt zu sehen sein: So wird unter anderem der Mariannenplatz in Kreuzberg mit einer mobilen Kuppel bespielt.
Wir haben jeweils eine Veranstaltung der kommenden fünf Tage für euch rausgepickt:
Mittwoch, 26.09: Symposium. We are not your Demoiselles. 22 Uhr, KW Instiute for Contemporary Art. zu Candice Breitz: Sex Work. Im Dialog mit Werken von William N. Copley aus der Sammlung Frieder Burda. 12-22 Uhr, Salon Berlin.
Anders als in Werken von William N. Copley, dessen unkonventionelle Bilder eher aus männlicher Perspektive entstanden, gibt die südafrikanische Künstlerin Candice Breitz durch ihre Videoinstallationen Sexarbeiterinnen eine Stimme. Mit Plakaten auf denen Aussagen wie „NOT YOUR OBJECT“ zu lesen sind, lässt sie die Zuschauer die Situation der Frauen aus deren Perspektive sehen.
Donnerstag, 27.09: Reading-Performance: „Just the Hell of it all“. 19 Uhr, Projektraum Display.
„Just the Hell of it“ ist ein als eine Reihe von Lesungen konzipierter Abend unter anderem mit dem türkischen Künstler Berkay Tuncay, dessen Einzelausstellung „Getting Away With it (All Messed up)“ ebenfalls im Rahmen der Berlin Art Week vorgestellt wird. Gezeigt werden diverse Entspannungsvideos über Meditation oder Yoga-Unterricht, die unter Millenials als persönliches Survival-Kit dienen.
Freitag, 28.09: Eröffnung Nicholas Nixon. 19 Uhr, C/O Berlin.
Es begann mit einer Fotoaufnahme von Nicholas Nixons Freundin Bebe und deren drei Schwestern im Sommer 1975. Seitdem fotografiert er die vier Frauen jedes Jahr. Die Bildreihe erzählt von dem Moment, von der Vergänglichkeit und der wandelnden Beziehungen der Schwestern zueinander.
Samstag, 29.09: res.o.nant live. Eine Licht- und Klanginstallation von Mischa Kuball. 0-24 Uhr, Oranienstraße 1.
Mit seinen Licht- und Klanginstallationen bespielt Mischa Kuball, ausgehend von den zwei ikonischen Voids des Jüdischen Museum Berlin, den Stadtraum um die Oranienstraße in Kreuzberg. Die Leerräume symbolisieren die physische Leerem die durch die Vernichtung jüdischen Lebens entstanden ist. Mit Licht und Sound ausgestattet, schafft die Intervention einen temporären Erfahrungsort, der Beziehungen zwischen dem Inneren des Museums und dem urbanen Raum herstellt.
Sonntag, 30.09: Absurde Routinen. 12-18 Uhr, KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst
Die Ausstellung zeigt Aufnahmen zehn internationaler Künster*Innen, die sich auf unterschiedliche Weise mit Alltagsabläufen beschäftigten. Es geht um die Frage nach dem Zustand unserer leistungsorientierten Gesellschaft, in der Effizienz an erster Stelle steht. Auch die Kehrseiten des dauerhaften Funktionierens wie Müdigkeit, Überforderung bis hin zu Kollaps, werden beleuchtet.
Das und noch viel mehr findet vom 26. – 30. September 2018 statt. Alle weiteren Infos gibt es hier.
Beitrag: Penelope Dützmann
Bild: PR