„Who made my clothes?“
FASHION OPEN STUDIO/FASHION REVOLUTION
Auf der Berlin Fashion Week tritt Fashion Revolution mit dem kuratierten Modeprogramm „Fashion Open Studio“ außerdem den Beweis an, dass Style und Nachhaltigkeit 2022 keine Gegensätze mehr darstellen müssen.
Fashion Revolution ist mittlerweile in über 90 Ländern vertreten und besteht aus einem internationalen Team aus Designer:innen, Aktivist:innen und der Modebranche. Carina Bischof ist Mitgründerin von Fashion Revolution Germany und brachte mit dem Team aus UK das Projekt „Fashion Open Studio“ nach Berlin, dass nun schon zum dritten Mal auf der Fashion Week vertreten ist. Das Programm umfasst verschiedene Events, Talks, Mentorings und gibt Einblicke in die Ateliers einzelner Designer:innen. In diesem Jahr werden die Arbeiten von 15 lokalen und internationalen Künstler:innen präsentiert. „Durch die Unterstützung vom Berliner Senat für Wirtschaft, Energie und Betriebe hatten wir wirklich eine super Grundlage, um uns auszuprobieren und das Format auch weiterzuentwickeln“, erzählt Carina Bischof. „Dabei ist Fashion Open Studio ein kuratiertes Format. Das heißt, nicht jede:r kann daran teilnehmen, man wird ausgewählt, um zu zeigen, was sich auf innovativer Ebene in der Modeszene alles bewegt und was man verändern kann. Zum Positiven“.
„Fashion Open Studio“ findet als hybride Veranstaltung statt, wobei neben digitale Streams auch Ausstellungen oder Workshops vor Ort besucht werden können. „Das Format ist bewusst disruptiv gestaltet“, so Bischof. „Es ist keine normale Messe und kein normaler Catwalk. Fashion Open Studio bietet uns die Möglichkeit, wirklich andere Wege zu gehen und ein paar frische Gedanken, Ansätze und Präsentationsformen reinzubringen“.
Mit dem Label studio.fbx ist in diesem Jahr zum Beispiel erstmals eine rein digitale Marke dabei. Der Wandel von physischer Kleidung hin zu virtueller Mode ist wohl eine der spannendsten Entwicklungen der letzten Jahre. Ob wir in Zukunft auf normale Kleidung verzichten müssen, darauf weiß Carina Bischof eine Antwort: „Ich denke nicht, dass es rein digital wird. Dazu brauchen wir auch immer noch was Physisches zum Anziehen“, aber „es ist eine sehr wichtige Komponente, die gerade erst entsteht und die wir mitgestalten wollen.“
Neben rein digitaler Mode gibt es natürlich noch eine ganze Menge anderer Designer:innen zu entdecken. Die Auswahl von „Fashion Open Studio“ unterscheidet dabei nicht nur der Fokus auf Nachhaltigkeit von anderen Veranstaltungen der Fashion Week. „Bei uns stehen nicht die neuesten Trends im Vordergrund, sondern eher die Produkte der Modelabels und die Zwecke, die sie damit verfolgen. Das ist ein Ansatz, der uns auch international von den anderen Fashion Weeks abhebt“.
Für die Zukunft wünscht sich Carina Bischof nach außen hin eine Einheit darzustellen. „Für Außenstehende ist es oft verwirrend. Wie finden die Schauen statt, wo die Messen? Niemand weiß so richtig, wo man hingehen soll. Für die nächsten Saisons ist es daher eine große Aufgabe, uns auf einheitliche Zeiten und Rhythmen zu konzentrieren. Ideal wäre auch ein einheitlicher Ort, an dem alles gebündelt ist“.
Und noch etwas ist besonders an „Fashion Open Studio“: das Programm richtet sich nicht nur an Fachpublikum und Expert:innen sondern an jeden, der sich für die Welt der Mode interessiert. „Man kann sich so ein bisschen Fashion Week in die eigenen vier Wände holen“, sagt Carina Bischof. Denn zu digitalen Livestreams oder Ausstellungen vor Ort kann sich jede:r einfach über die offizielle Website von Fashion Open Studio registrieren. Außerdem ist es wichtig, die Message von Fashion Revolution und „Fashion Open Studio“ nach außen zu richten, um nicht die ganze Zeit in der Szene zu bleiben. „Ich glaube, da liegt eine sehr große Verantwortung, auch bei den Journalist:innen und Magazinen die Themen nachhaltige Mode und verantwortungsbewussten Konsum in den Fokus zu rücken“, betont Carina Bischof.
„Fashion Open Studio“ ist eine Initiative von Fashion Revolution und findet zwischen dem 15. und 17. März auf der Berlin Fashion Week statt.
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Worte von Franziska Zeimentz
Picture Courtesy of MUELLER PR & CONSULTING