Im Interview: Loni Baur

vor 5 years

Wir haben die Visagistin auf der Pariser Fashion Week im Backstage von Kaviar Gauche getroffen. 

 

 

Schon seit vielen Jahren begleitet die Make-up Artistin Loni Baur das Label Kaviar Gauche bei ihren Fashion Shows und schüttelt dabei immer wieder ein verzauberndes Make-up aus ihrem Ärmel. Wer jedoch Kitsch erwartet, ist fehl am Platz. Baur kreiert Looks, die zwar romantisch sind, dabei aber keineswegs aufdringlich wirken. Ihren künstlerischen Background kann man in den Details und der kreativen Ausarbeitung klassischer Make-up Looks entdecken.

Was macht den diesjährigen Beauty Look für die Bridal Couture Show von Kaviar Gauche aus? Wovon hast du dich inspirieren lassen?

Wir haben vierfachen Grund zu feiern – 15 Jahre Kaviar Gauche, zehn Jahre Bridal Couture und nun seit fünf Jahren eine Kooperation mit Catrice, die dieses Jahr auch ihr fünfzehnjähriges Jubiläum feiern. Dementsprechend hat der Look einen „Celebration Charakter“ bekommen. Die floralen Applikationen aus den letzten Jahren wurden durch Glitzer ersetzt oder zusätzlich verziert und spektakulärer gemacht. Außerdem wollten wir für den Look auch schöne, strahlende Haut kreieren und die Mädchen cool aussehen lassen. Und ich wollte unbedingt Glitzer mit reinbringen! Irgendwann bin ich dann auf dem Großmarkt über weiße Blätter von einem Olivenbaum gestolpert, die ich mit in das Make-up integrieren wollte. Kombiniert mit einen glitzernden Eyeliner habe ich die Blätter bei zwei Models wie einen Fächer am Auge angebracht. Wir haben einen spektakulären und plakativen Makeup Look, der die CRYSTAL Collection symbolisiert und einen feinen sparkle Look, bei der die natürliche Schönheit der Modelle im Mittelpunkt steht. Der leichte Glitzereffekt am Auge ist besonders spannend, da die Augen wirklich durch die Bewegung auf dem Catwalk funkeln. Und da ja sonst sehr viel los ist, haben wir die Lippen schön dezent zurückgenommen.

Welche Produkte hast du für das Make-up benutzt? 

Wir haben hierfür eine Auswahl an verschiedenen Catrice Produkten für den Look zusammengestellt. Für das Augen-Make-up habe ich mich für zwei Töne aus der Nude Peony Pressed Pigment Palette entschieden. Und um das Blush zu kreieren, habe ich verschiedene Produkte gemixt, weil ich ein riesen Fan von cremigen Texturen bin. Unter anderem habe ich dafür den Power Plumping Gel Lipstick in der Farbe 070 verwendet, damit er wirklich schön in die Haut einzieht und nicht zu schwer aufliegt. Und weil ich weiß, dass die beiden Kaviar Gauche Designerinnen Alexandra und Johanna super gerne richtig schöne, glänzende Texturen auf der Haut mögen, haben wir den Effekt noch durch die Luminice Highlight & Blush Glow Palette von Catrice verstärkt.

Welchen Wert haben Beauty Produkte in der heutigen Zeit und welche Veränderungen merkst du im Vergleich zu den letzten Jahren? 

Die Beauty- und auch Modebranche ist ja eigentlich im stetigen Wandel. Jetzt gab es eine lange Phase mit vielen Nudetönen und zurückgenommenen Looks. Und die sind auch heute noch präsent, aber ich habe das Gefühl, dass mittlerweile auch der Make-up Exzess der 80er Jahre sein Comeback feiern wird. Dabei haben viele der heutigen Beauty Einsteiger die dieses Jahrzehnt gar nicht miterlebt oder wurden vielleicht gerade geboren. Dementsprechend erleben sie ein Aufblühen einer Epoche, in der ganz viel Make up stattgefunden hat. Das finde ich total spannend! Es ist eine Reinkarnation von einer Zeit, die es schon gegeben hat, aber natürlich in veränderter Form. Das ist zwar in der Modewelt nochmal ein bisschen anders als unter den Beauty-Liebhaber*innen, weil dort alles ein bisschen cooler und reduzierter ist und größerer Wert auf Natürlichkeit gelegt wird. Wenig Make-up wirkt natürlich immer etwas frischer und jugendlicher, was sich Designer oft für ihre Marke wünschen. Trotzdem bin ich froh, dass viele inzwischen auch bereit sind, ihre Individualität und Eigenart im Make-up zu zeigen.

Hast du einen Beauty-Tipp, der dir schon von deiner Mutter mitgegeben wurde?

Nein, eigentlich nicht. Ich komme zwar aus einer sehr künstlerischen Familie, aber meine Mutter hatte mit Make-up selber nicht viel zu tun. Ich weiß aber noch, dass sie ganz schön baff war, als ich mit 16 anfing meinen auberginefarbenen Kajalstift auf die Lippen und Augen aufzutragen. Ursprünglich komme ich selbst aus der künstlerischen Richtung und habe viel gezeichnet, statt mit Make-up zu arbeiten. Erst später durch die Ausbildung hat sich meine Leidenschaft entwickelt. Heute bin glücklich und habe viel Spaß an meiner Arbeit.

Gibt es bestimmte Länder oder Kulturen, die dich inspirieren?

Den asiatischen Markt finde ich total spannend! Dort gibt es unglaublich interessante Kulturen mit – für unseren europäischen Blick – total abgefahrenen Stils und Traditionen, die sehr inspirierend sind. Auch Masken und Malerei haben dort nochmal eine ganz andere Bedeutung.

Deine drei Produkte für die Handtasche?

Ein guter Puder, der wie Feenstaub auf der Haut liegt, eine Wimpernzange und eine ordentliche Mascara.

Text: Charlotte Hölter

Fotos: PR

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