Impressionismus auf amerikanischem Boden.
Fashion Flashback: Rodarte Spring 2012
Es war nicht Laura und Kate Mulleavys erste Kollektion, doch sie katalysierte das bereits existierende Werk beider Schwestern in das Scheinwerferlicht der breiteren Öffentlichkeit außerhalb der USA. Von den Werken Van Goghs und dem Märchen von Dornröschen inspiriert präsentierten die Mulleavy Schwestern 2012 ihre Frühjahrs Kollektion im Rahmen der New Yorker Fashion Week. Das abschließende Bild der Show, die Konstellation von acht Models in Kleidern mit Van Gogh Prints, landete auf der ersten Seite mehrerer Zeitungen. WWD betitelte die Kollektion als mesmerizing, hypnotisierend. Das statische Finale der Show unterstrich doppelt und dreifach die Stärke einer Kollektion, die neue Blumen wortwörtlich aufblühen ließ. Von Laura und Kate Mulleavy wusste die internationale Presse bisher nur, dass sie in ihrer Jugend alte Kleider auftrennten, um die Struktur dieser zu analysieren. Spätestens ab September 2011 wussten die Journalisten aber auch, dass dieses Duo nicht zu unterschätzen ist und die Verträumtheit ihrer Generation nur zu gut in einzigartige Kreationen übersetzen kann.
Taillierungen aus den verschiedensten Epochen – über Empire bis hin zu den 60er Jahren – und fast art-déco artige Verzierungen mittels aufwendiger Stickereien spiegeln das Design-Lexikon der beiden Amerikanerinnen wider. Das dekorative Element, mit einer gewissen Dosis Intellekt kombiniert, fehlte in der bisherigen amerikanischen Landschaft des Ready-to-Wears. Rodarte ist heute ein fester Bestandteil der internationalen Modeszene.
Text: Juliane Clüsener-Godt
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