Wir haben einen Selbstversuch mit Dating Apps für euch gestartet.
Allein? Lässt sich ändern
In Zeiten des Smartphones hat sich nicht nur die Art unerer Konversationen geändert. Wir sind auch nur eine App von unserem vermeintlich nächstem Partner entfernt, denn 60 meter weiter wartet schon jemand auf uns. So sagt es jedenfalls das Handy.
Wenn wir eines durch Erfahrung gelernt haben, ist es das wir nicht blind jedem online Profil vertrauen sollten, auch wenn es noch so verlockend erscheint. Ob bei bekannten Dating Plattformen wie Tinder, oder auch stehts neu spriesenden Apps von independent Entwicklern, die versuchen unser Liebesleben zu verbessern, offline ist immer noch die beste Lösung.
Was aber nun, wenn man gerade in einer neuen Stadt angekommen ist, niemanden kennt und vielleicht auch nicht gerade die Art von Person ist, die jemand in einer Bar einfach so anspricht. Hinter einem Display sitzend traut sich so manche Person dann doch mehr und es fällt einem leichter, den ersten Schritt zu machen. Diese Datingapps versprechen den meisten Erfolg:
Der Klassiker: Tinder
Wer mehr auf traditionelles Dating steht und nicht von Leuten angeschrieben werden will, die man selbst nicht attraktiv zu finden scheint ist bei Tindr sicherlich am besten aufgehoben. Die gratis App verspricht Dating nur auf Grundlage eines “Match” was soviel bedeutet wie die zwei Personen müssen sich zuerst beide gegenseitig für anziehend befinden um miteinander schreiben zu können. Die App funktioniert simpel, mit Facebook verknüpft erstellt man ein Profil, kann bis zu 6 Bilder auswählen und direkt darauf los swipen. Ein swip nach rechts bedeutet “interessiert”, nach links “nicht interessiert”. Haben beide Profile sich gegenseitig als Swipe nach rechts bewertet so öffnet sich die Möglichkeit miteinander zu schreiben. Natürlich ist der Auswahlprozess seines Partners in diesem Fall erstmal ein äußerst Oberflächiger. Entweder gefallen einem die Bilder des angezeigten Profils, oder eben nicht. Natürlich kommt es dabei immer stark auf die Auswahl der Bilder an und wir alle wissen, dass Apps wie Facetune oder Photoshop teilweise die Glaubhaftigkeit dieser Selfies eher erschwert haben und es ebenfalls zu Überraschungen im wahren Leben kommen kann.
Der Feminist: Bumble
Das Konzept von Bumble ist ähnlich wie das von Tindr – man startet mit einem Match. Der locationbasierte Dienst zeigt einem Bilder von Profilen in seiner Nähe an, deren Aushwahl Filter man ebenso auf Altersgrenzen beschränken kann. Kommt aus zu einem Gegenseitigen match dreht sich hier der Spieß aber um, denn die Frau muss den ersten Schritt setzte und den Mann innerhalb von 24 Stunden nach dem anschreiben. Wenn sie das nicht tut, erlischt die Chance wieder und das swipen geht von neuem los. Der Vorteil des ganzen? Durch die 24 Stunden regel hat man nicht zuviel Zeit zu antworten und bekommt dadurch meist schneller eine Antwort. Diese Zeitspanne kann aber theoretisch auch zu einem Nachteil führen, denn wenn man nicht konsequent jeden Tag die App öffnet, hat man auch nicht die Möglichkeit seinen vermeintlichen Partner zu schreiben.
Der Seriöse: Parship
Wer es ernst meint und nicht auf Fakes stoßen möchte, der könnte es bei Parship probieren. Der Klassiker unter allen Datingapps besteht als einer der ersten mittlerweile schon seit 2001. Einer der größten Unterschiede zu seinen moderneren Mitstreitern ist – neben der Möglichkeit die anderen direkt anschreiben zu können – der Preis. Denn jemand der die Liebe bei Parship finden möchte muss dafür den Mitgliedsbeitrag ab 39,90€ pro Monat zahlen. Was sich anfangs mehr als Abzocke anhört kann aber auch durchaus von Vorteil sein, denn Leute die bereit sind Geld für eine Datingapp zu zahlen, meinen es durchaus auch ernster mit der Suche nach einem Partner und es passiert seltener das Fakes auftauchen die nur angemeldet sind um Leute zu verarschen.
Der Analytiker: OkCupid
Jemand der seinen Partner auf Grund von Fragen wie “Glauben sie an den Einfluss von Sternzeichen” oder “Nehmen sie Drogen” finden will, sollte bei der gratis App OkCupid mal vorbeischauen. Als eine der wohl intuitivsten Apps, muss man vor dem Swipen erstmal 15 Fragen beantworten. Anhand dieser analsiert die App welcher Partner am Besten zu einem passt und zeigt eine prozentuelle Übereinstimmung an. Danach ist das Prinzip wie beim alten, ist das die Person für einen interessant gibt man ihm ein like, wenn nicht: auf Wiedersehen.
Der Zufällige: Happn
Ok, wir geben zu es mag etwas gruselig klingen, aber wer bei Happn nach der Liebe seines Lebens sucht muss erst an ihr vorbeigegangen sein, denn Happn zeigt einem nur Profile an, denen man zufällig schonmal auf der Strasse, im Büro oder auch beim Sport begegnet ist. Dafür verfolgt die App den Standort der User und zeigt Profile gegenseiig ab dem Zeitpunkt an, ab dem man sich zum ersten mal begegnet ist. Das Publikum unterscheidet sich von Tinder. So manch einer mag behaupten Tinder ist für Dates, Happn zum Abschleppen, ob das wirklich der Fall ist müsst ihr für euch selbst herausfinden.
Text: Niklas van Schwarzdorn
Bild: PR