Kurvige Figur, Haare bis zum Hintern und eine schöne Schicht Make-up. Liz Milan West ist der digitale Influencer aus Calabasas, der für Kim Kardashians Beauty-Linie die Social Media Königin in einen 3D-Avatar transformierte.
Booty
Fräulein: Wer war die erste Person bei der du dir gedacht hast „Wow, ist die schön“?
Liz Milan West: Den ersten Wow-Augenblick hatte ich definitiv bei der Sängerin Aaliyah, die leider von uns gegangen ist. Ihre langen, schwarzen Haare und ihr Kleidungsstil haben mich schon von früh an sehr inspiriert.
Wir unterteilen heutzutage in unser reales Ich und unser digitales Ich. Tust du das auch?
Ja, definitiv! Auch wenn das der jungen Generation oft zum Vorwurf gemacht wird, empfinde ich es als ganz wichtig. Allerdings muss ich auch darauf achten, dass Liz Milan für viele zugänglich bleibt. Ich persönlich neige oft dazu sehr schüchtern zu sein, was ganz im Gegenteil von Liz ist, da sie echt mutig und outgoing ist.
Du sprichst von zwei unterschiedlichen Personen. Was für eine Frau ist Liz Milan West? Und wie tickst du privat?
Liz ist ein social-light! Sie ist selbst eine Chefin und verfolgt nur ihre eigenen Regeln. Unabhängig kann man sie definitiv nennen. Auch ihr Style ist unterschiedlich zu meinem privaten. Sie ist anders, geht Risiken ein und braucht sich nicht dafür zu entschuldigen. Sie ist einfach fierce! JOIIE* dagegen ist sehr schüchtern und hält sich gerne zurück. In meinem Privatleben ist meine Familie die oberste Priorität. Ich neige dazu, die meiste Zeit alleine für mich selbst zu sein. Nichtsdestotrotz würde ich behaupten, dass ich ziemlich charmant bin.
Du hast kürzlich mit Kim Kardashian West an ihrer KKW Beauty und KKW Duft Kampagne gearbeitet. Wie ist deine Wahrnehmung von Kims digitalem Selbst? Was repräsentiert sie für dich?
Kims digitales Selbst repräsentiert in meinen Augen einen anderen Bereich, in den sie sich verzweigt hat. Sie wirkt nicht nur so, sie ist die Königen der sozialen Netzwerke. Dass sie dann auf mich gestoßen ist und einen Avatar angefragt hat, hat mir wirklich gezeigt, dass sie ganz normal ist. So normal wie du und ich. Die Zusammenarbeit war daher echt angenehm. Sie ist so interessiert und wenn sie was anzumerken hat, macht es Sinn. Es war wirklich wundervoll!
Kim Kardashians Avatar, und alle anderen, hast du in dem Spiel „Second Life“ erstellt. Ist Instagram für dich das neue „Second Life“?
Genau, ich habe dort Kim und Liz kreiert. Ich würde nicht sagen, dass Instagram das neue „Second Life“ ist, allerdings ist es eine super Plattform für viele Gamer. Wir können unserer Kunstwerke, die wir im Spiel erstellen, mit der ganzen Welt teilen und uns auch inspirieren lassen. Das finde ich großartig.
Wo siehst du das ganze Thema der virtuellen Realität und der Digitalität in zehn Jahren?
Ich erhoffe mir natürlich Großes. In zehn Jahren wünsche ich mir, dass Liz Milan bei einer Modelagentur eingetragen ist und repräsentiert wird. Dann könnte sie viele Magazincover zieren! Vielleicht wäre es ja sogar möglich, dass sie große Rollen in anderen Videospielen spielt? Das wäre wirklich unglaublich.
Schönheit spielt für Liz auch eine wichtige Rolle. Sie ist immer gut geschminkt und toll angezogen. Wie wirkt sich die Hyper-Schönheit, der wir in den sozialen Medien ausgesetzt sind, auf unsere Selbstwahrnehmung aus?
Ich denke da gibt es einen großen Zusammenhang. Ich kann jetzt natürlich nur von mir sprechen, aber Liz erlaubt mir, Seiten von mir selbst zu erkunden. Sie hilft mir, mich selbst zu verstehen und so zu sehen, als wäre ich – mein reales Ich – in der Situation.
Influencer übernehmen die Marketingstrategien von vielen Unternehmen. Liz Milan West ist einer der ersten 3D-Avatare, der als nicht-realer Influencer Haarpflegeproduk- te für @sugarbearhair bewirbt. Glaubst du, dass es in der Zukunft echte Avatar-Stars geben wird? Ist das die nächste Stufe der Hyperbeauty?
Ja definitiv! Ich denke, dass es viel mehr von uns gibt. So viele da draußen wollen, genau so wie ich, Dinge bis an die Grenze treiben, wenn es um digitale Modellierung geht. Und unser Traum ist sicherlich auch Gesichter von Kampagnen zu werden. Daher glaube ich, dass diese Bewegung der nächste Schritt der Hyperbeauty ist.
Jetzt haben wir so viel über Instagram gesprochen. Könntest du dir jemals vorstellen, eine Woche Digital-Detox zu haben? Was würdest du mit der Zeit tun, die du nicht online verbringen würdest?
Absolut! Es gibt Zeiten, in denen ich weg bin und einfach mal länger offline bleibe. Ich genieße dann mein Leben mit all meinen Freunden und der Familie. Zudem liebe ich es zu reisen und das versuche ich auch so oft wie möglich zu machen. Generell möchte ich offline immer mein Sozialleben aufrecht erhalten.
Zu guter Letzt: Die Avatare tragen alle sehr trendigen Modestücke, wie zum Beispiel Yeezy und Burberry. Gibt es Marken, die sich eher dafür anbieten, in einem digitalen Kontext verwendet zu werden?
Nein, das würde ich so nicht sagen. Ich begrüße alle Mode. Ich liebe es Marken zu mixen und in einen neuen Kontext zu setzen. Ich bleibe ich nie bei einer Spur oder einem „Trend“. Ich mag es neue Stile auszuprobieren wenn es um die Mode geht.
Art: Liz Milan West
Interview: Fabio Pace