Mozart, Beethoven, Chopin. Das Feld der Komposition war schon zu frühen Zeiten klar männlich dominiert. Aber nicht nur der klassischen, auch der elektronischen Musik mangelt es an weiblichen Protagonistinnen. Gibt es denn keine Komponistinnen? Das Festival Heroines of Sound im HAU räumt ab morgen auf mit diesem Klischee und bringt vergessen geglaubte Perlen weiblicher Künstlerinnen elektronischer Musik zur Aufführung.
Frauen, die Musik machen: das Heroines of Sound Festival im HAU
Kuratiert von Bettina Wackernagel, Mo Loschelder und Sabine Sanio, präsentiert das Festival vergangene, aber auch Protagonistinnen der Gegenwart, darunter auch junge Talente des elektronischen Sounds. Das Festival verbindet in Form von Konzerten, Performances, Installationen, Videos und Diskursveranstaltungen die Werke von Komponistinnen aus der Vergangenheit mit Künstlerinnen von heute.
In einem Interview mit Spex sagt Wackernagel: „Diese Komponistinnen waren anerkannt und erfolgreich und trotzdem kennt sie das Publikum nicht. Die Rezeptionslinien sind abgebrochen, und wir fragen uns: wieso?”. Genau hier setzt das Festival an und verbindet die Arbeit früher Pionierinnen mit der jetzigen weiblichen Szene elektronischer Musik. Es zeigt Beziehungen auf und bringt alte, bereits in Vergessenheit geratene Werke talentierter Komponistinnen zur Aufführung.
Am Donnerstag startet das Festival mit der Performance-Video-Installation „SHIROSHI” von Miako Klein. Neben dem musikalischen Programm aus Live-Elektronik, der Theremin-Virtuosin Dorit Chrysler, Lucrecia Dalts Electronic Sound sowie vokaler Kammermusik, gibt es im Foyer des Hebbel am Ufer Filmporträts zu sehen, beispielsweise von Electric Indigo, Maryanne Amacher und Suzanne Ciani.
Heroines of Sound Festival
HAU Hebbel am Ufer
8. bis 10. Dezember
Beitrag: Alicja Schindler