Jetzt am Kiosk: Shirley Manson von Garbage.
Jetzt am Kiosk: Shirley Manson von Garbage.
Unser Cover-Fräulein Shirley Manson war bereits in den 90’er Jahren ein Superstar und „Only happy when it rains“ der perfekte Song für hartnäckigen Liebeskummer. Ein Interview über das älter werden, modernen Feminismus und die Liebe zu den Männern.
Fräulein: Shirley, hast Du als Sängerin einer bekannten Band wie Garbage die Verantwortung, über die Rechte von Frauen zu sprechen?
Shirley: Wichtige Frage. Und ich würde sie mittlerweile mit „ja“ beantworten. Meine Einstellung als Künstlerin hat sich gegenüber solchen Themen komplett geändert. Ich bin jetzt 50 Jahre alt; als ich jünger war, fühlte ich einen starken Druck, schön und mit Garbage erfolgreich zu sein. Erfolg hatten wir, traumhaft, aber der hat mir auch Angst gemacht. Die meiste Zeit fühlte ich mich extrem unsicher, denn es gibt immer jemanden, der schöner und unterhaltsamer ist, als du.
Vor acht, neun Jahren besuchte ich die Tate Modern in London. Ich war begeistert von der dortigen Louise-Bourgeois-Retroperspektive: Mit 95 Jahren war sie immer noch als Künstlerin aktiv. Durch diese Ausstellung wurde mir klar, dass ich nicht alles auf einmal sein und erreichen muss. Meine gute Arbeit kann für sich selbst sprechen. Sehr geprägt hat mich auch, als meine Schwester zum zweiten Mal Mutter wurde. Mir wurde bewusst, dass ihr Sohn in der Gesellschaft mehr wertgeschätzt wurde als ihre Tochter und beschloss mich daraufhin öffentlich für Frauenrechte einzusetzen.
Ich selbst kann gut für mich sorgen, kann auch aggressiv sein denn ich wurde selbstbewusst erzogen. Doch nicht alle Frauen auf der Welt können das, sie brauchen eine bessere Chance. Ich würde allerdings nie ein Patriarchat gegen ein Matriarchat austauschen wollen. Ich liebe Männer und glaube, dass die meisten ihre Freundinnen, Frauen und Töchter glücklich sehen wollen, dass diese die gleichen Rechte genießen wie sie selbst …”
Das komplette Interview mit Shirley Manson von Hendrik Lakeberg findet ihr in der aktuellen Fräulein.
Fotos: Renata Raksha
Styling: Marjan Malakpour