Überfordert und übersättigt? Angesichts der stetig neuen Entwicklungen von Apps ist es schwer den Überblick zu bewahren. Doch was ist eigentlich nützlich und auf welche mobilen Hilfen können wir getrost verzichten?
Unaufhörlich schnell so scheint es, finden die neusten Softwares mit dem Versprechen unseren Alltag einfacher zu gestalten den Weg auf unsere Smartphones. Sucht man nach ausschließlich weiblichen Apps, so platzieren sich zwischen Programmen altbackener Klischees wie Backanleitungen (die zugegebenermaßen auch sehr praktisch sein können – sich jedoch nicht exklusiv an Frauen richten sollten) für Frauen, auch innovative und zeitgemäß sinnvolle Konzeptionen. Fräulein hat für euch die besten 5 Apps für Frauen unter die Lupe genommen und aufgelistet.
1. “Safety comes first.“ Eine Sache die eigentlich klar sein sollte. Leider ist der nächtliche Nachhauseweg mit mulmigem Gefühl und Schlüssel in der Hand für allzu viele unter uns routinierte Realität. Dank entwickelter Safety Apps lassen sich solche Situationen zukünftig hoffentlich angenehmer gestalten. Bei “Circle of Six“ sollen die Nutzerinnen vertrauensvolle Kontakte ihres Adressbuchs auswählen, die im Notfall eine Meldung erhalten. Mit einmal Drücken auf den “Danger button“ entsteht eine automatische Verbindung zu Hotlines speziell für Opfer sexueller und häuslicher Gewalt. Der Kostenpunkt liegt dabei gleich null.
2. Wann habe ich nochmal die letzte Pille genommen? Wann fange ich wieder damit an? Bei all den vielen Verpflichtungen im Alltag kann das regelmäßige Einnehmen eines Medikaments von Zeit zu Zeit zu chronischer Überforderung führen. Sorgen dergleichen sollten mittels “MyPill” der Vergangenheit angehören.
3. Ob Babyalarm erwünscht oder nicht – mithilfe von „Period Tracker“ sollen beide Lebenswünsche zu integrieren sein. Anknüpfend an Nummer 2 unserer Liste kann man hier den genauen Zeitpunkt für den Eisprung und fruchtbare Tage herausfinden. Zusätzlich gibt es die Option weitere Beobachtungen und Symptome des Monatszyklus im Kalender zu notieren um eventuellen PMS- Notfällen von Süßigkeitenmangel oder dergleichen vorzubeugen.
4. Der grausige Gang auf öffentliche Toiletten zieht nicht nur einen großen Schauder vor ortsansässiger Bakterien mit sich, hinzu kommt ein sportliches Oberschenkel-Workout, welches besonders in angeschwippstem Zustand ein neues Level an Schwierigkeit erreicht. Via “Toiletfinder“ soll dieses Szenario ein Ende haben. Ob Sauberkeit bei der App auch eine Rolle spielt um solche weiblich-sportlichen Drahtseilakt in Zukunft zu verhindern, bleibt offen. Zu erwarten wäre es jedoch. Mittels “Toiletfinder“ haben registrierte Userinnen die Möglichkeit passable öffentliche Toiletten zu markieren und in ein System einzutragen. Zusätzlicher Bonus: Sofern man sich in babylonischer Sprachverwirrung wegen allzu starker Reiselust befindet und alle gerade gelernten Vokabeln rund um sanitäre Einrichtungen abhanden gekommen sind, sollte diese App ebenso Abhilfe schaffen.
5. Das Beste kommt zum Schluss: Diese App vervollkommt den Höhepunkt unserer Liste – im wahrsten Sinne des Wortes: Bei “Happy Playtime“ dreht sich alles um den weiblichen Orgasmus. Neben anatomischer Erläuterungen zum weiblichen Körper setzte sich Erfinderin Tina Gong zum Ziel ein gesundes Körpergefühl zu vermitteln. Während es heutzutage gesellschaftstauglich geworden ist Sex mehr und mehr zu thematisieren, bleibt weibliche Masturbation weiterhin ein Tabuthema. “Happy Playtime“ soll eine bejahende Einstellung gegenüber der weiblichen Sexualität fördern. “Happy“ – so heißt die putzige Comicversion der virtuellen Vulva, die den Userinnen mit Tipps und Kommentaren zum Ziel bzw. Höhepunkt führen soll. Zu gut um wahr zu sein? Völlig hakenfrei ist die ganze Sache leider nicht. Zum einen befindet sich die App noch in Entwicklung. Erfinderin Tina Gong wird bereits von vielen bekannten Größen der Printmedien unterstützt. Zum anderen zeigt sich der US-Konzern Apple von der Idee nicht sonderlich angetan. Ob die Software bei Apple erhältlich sein wird, ist deswegen bisher noch unklar. Und so hoffen wir nicht mehr allzu lange vertröstet zu werden, um ein Playdate mit “Happy“ auszumachen.
Text: Samira Ghoualmia
Bild 1. Still von “Happy Playtime”
(Zum ersten Mal erschienen am 29. April 2016)