Juni bedeutet, dass wir alles was queer ist feiern.
10 queere Filme anlässlich des Pride Months
Die Schülerin Adèle verliebt sich, nachdem sie nach sexuellen Erfahrungen mit Jungs in ihrem Alter keine Erfüllung fand, in die ältere Kunststudentin Emma. Adèle wird zu Emmas Muse und verfällt ihr vollkommen. Emma führt sie in den Kreis ihrer Künstlerfreunde ein, doch Adèle fühlt sich zunehmend unwohl. Was als eine unfehlbare Liebesgeschichte anfing bekommt Risse. In Cannes gewann Blau ist eine warme Farbe die goldene Palme. Der Film besticht durch einen tollen Soundtrack und eine leichte, naive und jugendliche Atmosphäre
Wenn es ein Film schafft, auf eine der wohl ehrlichsten Arten und Weisen eine derart bewegende Geschichte zu erzählen, dann auf alle Fälle Call me by your Name von Luca Guadagnino aus dem Jahr 2017. Der Junge Italiener Eliot verliebt sich Ende der 80er Jahre in den um einige Jahre älteren Praktikanten seines Vaters. Der Film zeigt nicht nur die schönen Seiten des Verliebtseins, sondern resigniert auch zugleich vor der traurigen Wahrheit, dass eben nicht immer ein Happy End passiert.
Einer der wohl besten Rollen die Jared Leto neben Requiem for a Dream wohl jemals hatte geht an Rayon, einer transsexuelle Frau, die an Aids erkrankt ist. Gemeinsam mit dem Hauptdarsteller Matthew McConaughey versuchen sie anderen erkrankten Patienten zu helfen, indem sie damals noch als illegal geltende Drogen, die dabei helfen sollten die Lebensdauer von Aids-Patienten zu verlängern, vertrieben. Ein wichtiger und gleichzeitig intensiver Film, der Licht auf ein Thema wirft, dass leider viel zu oft in Schubladen gerät.
Der Klassiker unter den queeren Filmdramen kommt ebenfalls mit einer Oscar-Nominierung daher und erzählt die Geschichte zweier schwuler Cowboys, die gemeinsam die Liebe finden, sie aber dann wieder verlieren. Aber um nicht zu viel verraten, sollte man sich die gut 140 Minuten auf jeden Fall ansehen, um die Liebesbeziehung der beiden während eines Zeitraums von etwa 20 Jahren zu verfolgen.
Das Drama Beach Rats, das 2017 im Rahmen des Sundance Festivals Premiere feierte, dreht sich um den Hauptcharakter Frankie, der am Stadtrand von Brooklyn lebt und einen miserablen Sommer hinter sich hat, in dem sein Vater stirbt und er von seiner Mutter gedrängt wird sich eine Freundin zu suchen. Als er anfängt, zu versuchen seine homosexuelle Seite auszuleben, ihm aber schnell der Online-Chat zu wenig wird, beschließt er den Strand als bekannten schwulen Cruising Ort aufzusuchen. Der Zwiespalt den er dadurch erlebt, wenn er mit seinen heterosexuellen Freunden unterwegs ist, zeigt die Probleme vieler queeren Menschen auf, die nicht zu ihrer Sexualität stehen können.
Als Best Picture Oscar nominierter Film, der von der Geschichte eines homosexuellen schwarzen Jungen erzählt, der mit seiner Drogensüchtigen Mutter aufwächst und sich mit deren Dealer anfreundet, lässt nicht nur durch den Soundtrack von Nicholas Britell niemanden kalt, sondern auch durch seine in drei Akte geteilte Erzählweise.
Einer der wohl neuesten Mitglieder, der sich in die Reihe der besten queeren Filme einordnen darf, kam erst dieses Jahr in die deutschen Kinos und fährt mit einer Starbesetzung von Nicole Kidmann und Russel Crowe auf. Die Geschichte aber dreht sich um den jungen Lucas Hedges, der in einer christlichen Gemeinde aufwächst. Als seine Eltern seine homosexuellen Neigungen bemerken schicken sie ihn in eine Konversionstherapie, wo ihm eben diese ausgetrieben werden sollen. Ein bewegender Film, der gar nicht soweit von religiösen Praktiken ist, die sogar heute noch in Amerika, wenn auch umstritten, durchgeführt werden.
Ein weiteres, erst kürzlich erschienenes Meisterwerk des queeren Filmgenres zeigt Giorgos Lanthimos Film The Favourite in dem eine maßlos überforderte König sich von ihrer Beraterin verführen und benutzen lässt, bis eine weitere junge Dame an den Hof kommt, um genau diesen Part zu übernehmen. Eine Intrige folgt auf die andere und die neue junge Geliebte der Königin, genial gespielt von Emma Stone, verzaubert geschickt auf ihre Weise den gesamten Hof zu ihren Gunsten.
Mit einem unverwechselbaren Soundtrack von Moderat kommt Xavier Dolans Meisterwerk Laurence Anyway 2013 in die Kinos und erzählt die Geschichte von Laurence. Der Lehrer der alles hat. Eine Frau, einen Job und eigentlich glücklich sein könnte, wäre da nicht der innere Wunsch eigentlich eine Frau zu sein. Ein wahrliches Meisterwerk, das mit toller Musik, wunderschönen Sets und auch einbrennenden Momenten im Gedächtnis bleibt.
Der Debütfilm des britischen Regisseurs Stephen Daldry spielt während des britischen Bergarbeiterstreiks 1984/1985. Im Durham in Nordengland versuchen Bergleute, durch Streik die Schließung etlicher staatlicher Bergwerke zu verhindern. Auch die Familie von Billie Eliot nimmt an diesem teil, doch als der Vater bemerkt wie wichtig Billie das Tanzen ist und dass der Streik ihn daran hindert, gibt dieser auf und ermöglicht seinem Sohn so an der Aufnahmeprüfung einer der renommiertesten Balletschulen vorzutanzen. Ein Film, der durch zahlreiche Musical Produktionen bis heute noch viele Zuseher anzieht.
Ein bisschen Klischee, aber trotzdem bleibt er ein alter Klassiker. Zwei Rudermannschaften treffen aufeinander, eines davon ausschließlich mit queeren Mitgliedern. Einer des anderen Teams verliebt sich, entdeckt dass auch er schwul ist und den Rest kann man sich ja denken. Trotzdem eine schöne schnulzige und teils auch witzige Sommerromanze, die man sich immer mal wieder anschauen kann.
Text: Niklas van Schwarzdorn
Bilder: Pr